Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky

 10,00

W. I. Lenin

134 Seiten. ISBN: 978-3-902988-34-8

Der ehemalige Marxist Karl Kautsky veröffentlichte 1918, im Lichte der Russischen Oktoberrevolution, sein Buch „Die Diktatur des Proletariats“, in dem er die marxistische Lehre von Staat und Revolution völlig über Bord wirft und sich der Hetzkampagne gegen die russischen Arbeiter anschließt. Der von Lenin vorgeschlagene Alternativtitel: „Nachbetung bürgerlicher Angriffe auf die Bolschewiki“. Er setzt mit dem „Renegat Kautsky“ zum Gegenschlag an.

Als der „rote Papst“ abtrünnig wurde

Erschienen im Funke Nr. 229/12.12.2025 [Link]

Der neue „1917 Verlag“ hat mit Lenins „Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky“ einen weiteren Klassiker des Marxismus neu aufgelegt. Hinter dem etwas sperrigen Titel steckt ein Schlüsseltext zum Verständnis der Frage der Demokratie und der Haltung von Marxisten im Kriegsfall. Von Konstantin Korn.


Der Name Kautsky ist heute nur noch wenigen ein Begriff. Am Beginn des 20. Jahrhunderts galt Karl Kautsky aber als der Cheftheoretiker der Sozialdemokratie schlechthin. Vor allem seine Arbeiten zur Geschichte der Klassenkämpfe in vorkapitalistischen Epochen und seine populären Darstellungen des Werks von Marx und Engels brachten ihm den Beinamen „Papst des Marxismus“ ein. Sein Buch „Ursprung des Christentums“ gehört zweifelsohne zum Besten, was der historische Materialismus hervorgebracht hat. Kautsky führt darin seine Leser in die Welt der antiken Gesellschaften ein und zeichnet deren Zerfallsprozess nach. Schritt für Schritt legt er dar, wie die Krise der damaligen Produktionsweise und der Ökonomie ihren Ausdruck fand – in einer Krise der politischen Institutionen, der gesellschaftlichen Beziehungen und des gesamten Denkens. In dieser Atmosphäre entstand das frühe Christentum als Bewegung der Unterdrückten und Ausgestoßenen. Die Parallelen zum heutigen gesellschaftlichen Niedergang drängen sich regelrecht auf.

Kautsky vertrat lange Zeit zumindest in Worten die Perspektive der sozialen Revolution. Doch der Erste Weltkrieg wurde endgültig zum Wendepunkt in der Entwicklung der Sozialdemokratie hin zu einer Partei des Systemerhalts. Ihr „Papst“ bemühte sich mit spitzfindigen Ausführungen, dem Marxismus die Zähne zu ziehen. Hatte Marx aus dem Klassenkampf die Notwendigkeit einer sozialistischen Revolution und der Machteroberung durch die Arbeiterklasse („Diktatur des Proletariats“) abgeleitet, so hielt Kautsky zwar in Worten am Marxismus als Analyseinstrument fest, lehnte aber alle revolutionären Kampfmittel ab. Er verwandelt Marx in einen x-beliebigen Liberalen.

Ein Jahr nach dem Sieg der Oktoberrevolution in Russland – der Klassenkampf spitzte sich in ganz Europa entscheidend zu – beginnt Kautsky eine Polemik gegen die Bolschewiki. Die Frage aller Fragen ist: Darf die Arbeiterklasse mit den Mitteln der Revolution die Macht ergreifen?

Lenin nimmt den Fehdehandschuh auf und verteidigt den revolutionären Marxismus gegen seinen alten Lehrmeister, für den es nur einen legitimen Weg zum Sozialismus geben kann: die „Demokratie“, den Stimmzettel.

„Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky“ wirft Licht auf eine der zentralen Debatten innerhalb der Arbeiterbewegung nach dem Ersten Weltkrieg, als halb Europa, und nicht zuletzt Österreich und Deutschland, von einer Revolution erschüttert wurden. Kautsky lieferte damals der Sozialdemokratie die politische Legitimation, die revolutionäre Welle in die sicheren Kanäle der bürgerlichen Demokratie zu lenken. Die Folgen dieser Entscheidung waren fatal: In Russland blieb die Revolution isoliert und degenerierte zu einem totalitären Staat mit einer monströsen Bürokratie und Repressionsapparat. Bei uns blieb der Kapitalismus bestehen, und das Kapital ließ den Faschismus an die Macht.

Die Liberalen sprechen von „‘Demokratie‘ schlechthin“, und die Sozialdemokratie nimmt seit Kautsky im Grunde keinen anderen Standpunkt ein als die Liberalen. Von der Idee eines demokratischen Weges zum Sozialismus hat sich die Sozialdemokratie längst auch in Worten verabschiedet. Wenn sie heute im Chor mit den Liberalen die „Verteidigung der Demokratie“ auf ihre Fahnen heftet, dann ist dies noch blutleerer und inhaltsloser als einst bei Kautsky.

Wie Marx und Lenin stellen wir aber die Frage: Demokratie für welche Klasse? In der bürgerlichen Demokratie haben auf dem Papier Ausbeuter und Ausgebeutete das gleiche Recht, alle fünf Jahre einen Stimmzettel in die Wahlurne zu werfen. Die wahre Macht liegt aber bei denen, die auch an den wirtschaftlichen Schalthebeln sitzen und über unzählige Kanäle mit dem Staatsapparat verbunden sind und diesen beeinflussen können.

Sehen wir nicht gerade aktuell sehr deutlich, mit welchen Mitteln die herrschende Klasse ihre Interessen durchsetzt? Die Industriellenvereinigung drängt auf eine Politik zur „Sicherung des Standorts“. Die bürgerlichen „Wirtschaftsexperten“ argumentieren für eine ausgabenseitige Budgetsanierung, sprich Sparpakete für die Masse. Die bürgerlichen Medien schreiben jeden in Grund und Boden, der Reichensteuern und kürzere Arbeitszeiten fordert. Börse und Banken haben sich das bürgerliche Parlament vollständig unterworfen. Trotz aller formaler Gleichheit werden wir durch „tausende tatsächlicher Begrenzungen und Manipulationen zu Lohnsklaven gemacht“ (Lenin).

Kommunisten verteidigen alle (von der Arbeiterbewegung hart erkämpften) demokratischen Rechte, weil sie den Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung erleichtern. Aber gleichzeitig entlarven sie die Beschränktheit und Verlogenheit der bürgerlichen Demokratie, zeigen die Verwobenheit zwischen herrschender Klasse und dem Staatsapparat auf und bereiten so die Massen für die Revolution vor, in der die wirtschaftliche und politische Macht der Bürgerlichen gebrochen werden muss.

Diese revolutionäre Perspektive ist gerade in Zeiten des imperialistischen Krieges von besonderer Bedeutung. Der Krieg trägt die Revolution in sich wie die Wolke den Regen. Die reformistischen Teile der Arbeiterbewegung, die wie Kautsky den Marxismus über Bord geworfen haben, stehen gerade im Kriegsfall offen auf der Seite der herrschenden Klasse – natürlich im Namen der „Demokratie“ und der „Menschenrechte“. Ein Ende des imperialistischen Krieges führt aber immer zu einem imperialistischen Raubfrieden – außer es gelingt uns, die herrschende Klasse zu stürzen.

Lenin findet klare Worte, worin sich Kommunisten von linken Sozialdemokraten à la Kautsky, wie wir sie heute in der SJ oder der KPÖ finden, unterscheiden: Sie verstehen, „die Notwendigkeit der heranreifenden Revolution zu propagieren, ihre Unvermeidlichkeit nachzuweisen, ihren Nutzen für das Volk klarzumachen, das Proletariat und die gesamten werktätigen und ausgebeuteten Massen auf sie vorzubereiten“.

Wer den Kapitalismus stürzen will, wird in diesem Buch einen Schatz voller wertvoller Ideen für sich entdecken können.

»Ein übergelehrter Dummkopf aus der Studierstube«

Wir schreiben das Jahr 1918. Ein Jahr nach der Oktoberrevolution, in der die revolutionären Arbeiter und Bauern die Macht in Russland erobert haben, Invasion, Sabotage und monarchistische Aufstände setzen der jungen Sowjetrepublik zu. Die Kapitalisten und Großgrundbesitzer können nicht akzeptieren, dass die Arbeiter und Bauern ihr Schicksal selber in die Hand nehmen, und sind fest entschlossen, die Sowjetmacht zu zerschlagen. Zu ihnen gesellen sich die Imperialisten aller Länder.

Im Februar fegen 53 Divisionen des deutschen Kaisers über die Ostfront und stoßen innerhalb einer Woche 250 Kilometer vor. Im Süden terrorisiert die Weiße Freiwilligenarmee das Land. Die reformistischen Menschewiki laden die britischen Imperialisten ein, in Baku ein antisowjetisches Regime zu errichten.

Im Mai richtet die tschechoslowakische Legion ihre Waffen gegen die Sowjets und besetzt Städte und Eisenbahnen. Im Juli wagen die bisher mit den Bolschewiki verbündeten Linken Sozialrevolutionäre einen Putschversuch und erschießen den deutschen Botschafter in der Hoffnung, einen weiteren Einmarsch des Deutschen Reiches zu provozieren. Im September erklären sich antibolschewistische Kräfte zur »Provisorischen Sibirischen Regierung« und werden dabei von den Briten unterstützt, die in Zentralasien und im Baltikum einmarschieren.

Im ersten Jahr der Sowjetmacht kämpft der Arbeiterstaat ums Überleben. In Russland fechten die Mächte der alten Welt vereint gegen das Neue und ein jeder muss entscheiden, auf wessen Seite er sich stellt – eine Zwischenposition gibt es nicht, denn es geht um nicht weniger als um Leben und Tod der sozialistischen Revolution. Es betritt hier die Bühne: Karl Kautsky.

Kautsky war einmal ein Marxist von hohem Ansehen, der theoretische Kopf der Zweiten Internationale. Manche nannten ihn den »Papst des Marxismus«. Lenin lernte viel von Kautsky.

Als aber der Erste Weltkrieg ausbrach, kapitulierte Kautsky vor dem deutschen Imperialismus und den Chauvinisten in der eigenen Partei. Erst unter dem Druck der Massen äußert er sich später gegen die deutschen Kriegsziele und nimmt eine pazifistische Position ein. Während die Internationalisten rufen »Der Hauptfeind steht im eigenen Land!« und den Sturz der Kapitalisten ins Zentrum rücken, wendet sich Kautsky mit zahnlosen Appellen an die Herrschenden.

Noch bemüht, seine schwankende Haltung in marxistische Worthülsen zu packen, ging Kautsky in der Praxis doch ins Lager der Bürgerlichen über. Folgerichtig wurde er zum Gegner der Oktoberrevolution und führte einen Feldzug gegen die Bolschewiki, weil sie es wagten, die Massen zur Macht zu führen. Der reale Klassenkampf verwandelte den sozialistischen Professor in einen Renegaten.

Aber dieser Renegat stellte sich nicht offen auf die Seite der Reaktion. Stattdessen verschleierte er seine Verrätereien hinter liberalen Phrasen und reformistischen Träumereien.

Ihr seid selber schuld, sagt Kautsky durch die Blume den russischen Arbeitern und Bauern, weil ihr die Demokratie abgeschafft habt. Hättet ihr ein Auskommen mit den Imperialisten, Kapitalisten und Großgrundbesitzern gefunden, anstatt sie davonzujagen, dann wärt ihr jetzt nicht in dieser unpässlichen Lage.

So tut es jeder Liberale. Er beschwert sich über die Ausbeutung der Massen. Wenn aber die Massen sich einmal wehren – tatsächlich wehren, und nicht nur jammern – dann geht das zu weit, und der Liberale klammert sich an den Status Quo.

Kautsky hängte seinem Liberalismus ein marxistisches Gewand um und veröffentlichte es unter dem Titel »Die Diktatur des Proletariats« – eine Polemik gegen die Oktoberrevolution, oder wie Lenin es ausdrückte, eine »Nachbetung bürgerlicher Angriffe auf die Bolschewiki«.

Die Demokratie ist Kautskys Hauptanliegen. Lenin und die Bolschewiki, sagt er, hätten die Demokratie während der Revolution mit Füßen getreten. Sie haben die Konstituierende Versammlung aufgelöst und die demokratischen Rechte einiger Menschen eingeschränkt.

Echte Sozialisten, sagt Kautsky, würden so etwas nie tun. Wenn die Revolution wirklich so viel Unterstützung hätte, dann würde es gar nicht erst zu Gewalt kommen.

Lenin weist darauf hin, dass nur die Liberalen von der Demokratie im Allgemeinen sprechen. Marxisten fragen immer: Demokratie für welche Klasse?

Schließlich liegen die Ursprünge der Demokratie in den antiken Sklavenhalterstaaten Athen und Rom. Noch heute lernen Studenten die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit anhand des Römischen Rechts. Demokratie, Freiheit und Rechte gab es aber nur für die Sklavenhalter.

Im England des 13. Jahrhunderts rangen die Barone dem König das Recht ab, über Steuerfragen entscheiden zu dürfen. Die Magna Carta etablierte einen demokratischen Rat von 25 Baronen, der dieses Recht ausüben sollte. Man braucht nicht extra erwähnen, dass keiner ihrer Leibeigenen eine Stimme hatte.

Die bürgerlichen Revolutionen des 17. und 18. Jahrhunderts erkämpften Demokratien, in denen das Wahlrecht auf dem Eigentum beruhte. Im Vergleich zum Feudalismus war das ein großer Fortschritt. Aber es war eine beschränkte Demokratie: eine Demokratie für die Reichen und eine Diktatur für die Armen.

Die heutigen kapitalistischen Demokratien sind ähnlich beschränkt. Wir haben die Wahl zwischen Parteien, deren wichtigste politische Entscheidungen von reichen Spendern und mächtigen Lobbyisten getroffen werden. Ihre Stimmen entscheiden über den Rest der Gesellschaft.

Die proletarische Revolution, erklärt Lenin, führte ein demokratisches System für die Arbeiterklasse und die Bauernschaft ein. Grundlage dafür waren die Sowjets, die Arbeiter- und Bauernräte, die in ganz Russland entstanden sind, um die Betriebe, Stadtviertel und Güter zu verwalten.

Die Massen regierten nun die Gesellschaft in ihrem Interesse. Zum ersten Mal in der Geschichte war die herrschende Klasse nun auch die große Mehrheit der Gesellschaft und nicht mehr eine winzige Minderheit von Grundbesitzern und Kapitalisten.

Dieser winzigen Minderheit wurden tatsächlich einige demokratische Rechte genommen. Die Demokratie in den Sowjets ging von den Werkshallen und den bäuerlichen Gemeinden aus, von denen die Kapitalisten und Grundbesitzer naturgemäß ausgeschlossen sind. Während auf der einen Seite das formale Wahlrecht um einen Zentimeter eingeschränkt wurde, eröffnete die Sowjetmacht eine viel höhere Form der Demokratie: Die direkte Teilnahme von Millionen von Menschen am politischen Geschehen.

Die »demokratischen Rechte« der Kapitalisten wurden beschnitten, indem die Zeitungen und Versammlungssäle, die früher ihnen gehörten, zu öffentlichem Eigentum wurden. Aber dadurch bekamen Millionen von Menschen zum ersten Mal die Möglichkeit, selber, mit ihren Genossinnen und Genossen in den Sowjets, über ihr Leben zu beraten und zu entscheiden.

Letztendlich wurde den Kapitalisten noch das »demokratische Recht« genommen, die Arbeiter und Bauern für den eigenen Profit auszubeuten, ihnen mit der Obdachlosigkeit zu drohen oder sie in den Krieg zu schicken, um für ihre imperialistischen Interessen zu sterben.

Das war das Wesen der Diktatur des Proletariats. Ihr Zweck war es, die demokratischen Rechte der großen Mehrheit der Gesellschaft, der Arbeiter und Bauern, gegen die Großgrundbesitzer und Kapitalisten zu schützen, die diese wieder abschaffen wollten und dabei vor keiner Gewalttat zurückschreckten.

Kautsky »vergisst« den Klasseninhalt der »Demokratie« und legt sogleich nach: Wozu die autoritären Maßnahmen? Wozu die Gewalt? Indem er die Bolschewiki dazu auffordert, sich an die parlamentarischen Gepflogenheiten zu halten, verlangt er in Wirklichkeit, dass sich die Arbeiter und Bauern den engen Grenzen unterordnen, die die Kapitalisten ihnen zugestehen.

Kautsky erlaubt es den Arbeitern zu protestieren, nur handeln dürfen sie nicht. Er legt damit jede Verantwortung für die Gewalt in Russland auf die Schultern der Arbeiter. Dabei sind es die konterrevolutionären Kräfte, von denen die Gewalt ausgeht, wie wir anfangs dargelegt haben.

Tatsächlich war die Oktoberrevolution von 1917 eine relativ friedliche Angelegenheit, zumindest in der Hauptstadt Petrograd. Wo es zu Kämpfen kam, waren es nicht die Arbeiter, die zuerst zu den Waffen gegriffen haben. Es waren die zaristischen Generäle und Imperialisten, die das Land in den Bürgerkrieg gestürzt haben. Das ist auch kein Wunder. Keine einzige herrschende Klasse in der Geschichte ist jemals abgetreten, ohne ihre Privilegien bis zum bitteren Ende zu verteidigen.

Man kann aber keine ruhige, rationale Debatte mit jemandem führen, der einem die Waffe an den Kopf hält. All das will Kautsky entweder nicht verstehen oder wird von ihm absichtlich ignoriert. Er spricht über Demokratie und Gewalt im Allgemeinen, ohne sich um den Klasseninhalt und die reale Situation zu kümmern, der die Russische Revolution im Jahr 1918 gegenüberstand.

Reformisten und Liberale gleichermaßen bringen heute die gleichen Argumente wie Kautsky vor über 100 Jahren. Lenin trat diesen Ideen so scharf entgegen, weil sie das größte Hindernis waren, das die Arbeiter im Westen zu überwinden hatten. Die »zentristische« Strömung, die Kautsky (oder auch Otto Bauer) repräsentierte, spielte eine perfide Rolle in der Arbeiterbewegung. In Worten oft radikal, ordneten sie sich in Taten in der Regel den Bürgerlichen und den rechten Reformisten unter. Das fördert einerseits Demoralisierung, andererseits Ungeduld in der Arbeiterklasse.

Schaffen es die Revolutionäre nicht, diese Stimmung aufzufangen und die enttäuschten Massen für das Programm des Kommunismus zu gewinnen, kann eine revolutionäre Situation schnell vergeudet werden, oder in einem Abenteuer enden, wie es das Schicksal so vieler Revolutionen war.

Der »Renegat Kautsky« ist daher nach wie vor aktuell und gehört zur Pflichtlektüre des Marxismus. Den Typus Kautsky – radikal reden, dabei aber jedem konkreten Kampf ausweichen – finden wir in der heutigen Arbeiterbewegung zur Genüge.